DIARY stellt die nächste musikalische Etappe auf Dorigattis Reise nach der musikalischen Identität dar, die jeder Musiker bestrebt ist, immer wieder zu erneuern und immer wieder neu für sich zu erfinden. Ihm gelingt das ohne Zweifel. Die Kompositionen hinterlassen zur gleichen Zeit ein Gefühl von Raum wie den Eindruck von Kompaktheit, und die außergewöhnlich atmosphärischen Improvisationen, für die immer genug Platz bleibt, tragen zu dem Gefühl von Klarheit und Einprägsamkeit bei, das Dorigattis Musik ohne Zweifel hinterlässt, ohne je aufdringlich zu wirken. Tendenziell schließen sich in Dorigattis Kompositionen stilistisch die Reihen zwischen B. Mehldau und W. Muthspiel, zugleich findet der virtuose Gitarrist aber in seinen teils beinahe lyrisch angehauchten Stücken zu seinem ureigensten und innovativen Charakter, dessen Ausdruckskraft gerade in der Ehrlichkeit und unverfälschten harmonischen Stimmigkeit begründet liegt. Für DIARY konnte Hubert Dorigatti den als Pionier des Bassspiels international bekannten Peter Herbert (Wien|Paris|New York) zu einer Zusammenarbeit bewegen. Zusammen mit Peter Herbert, dem Wiener Bassisten David Punz und dem Innichner Drummer Peter Paul Hofmann wurden fruchtbare neue Ideen geboren, die die Kombination dieser drei sensiblen und ambitionierten Musiker nur positiv bestätigt. Für all jene, die Jazz für ein Phänomen aus den 20ern halten, wird sich mit DIARY der Begriff Jazz ganz neu definieren.